Make.com und n8n gehören (für uns) zu den aktuell relevantesten Plattformen in der Prozessautomatisierung. Beide haben ihre Fangemeinde und beide ihre Macken. Deshalb heißt es jetzt: make.com vs. n8n. Wer macht das Rennen?
Side Note: Zapier könnten wir natürlich auch aufnehmen, da wir uns aber weiter auf Agenten fokussieren, spielt das eher eine untergeordnete Rolle.
Klar ist: Wer 2025 noch manuell Daten aus Excel ins CRM kopiert hat die Kontrolle über seine Prozesse verloren…
Zeit für einen differenzierten Blick. Los geht’s!
UI & UX: Schicke No-Code-Lösung vs. Entwickler-Playground
Alleine schon optisch unterscheiden sich die Tools massiv!
Make.com: Workflow-Automatisierung wie aus dem Baukasten
Make.com ist das IKEA der Automatisierungstools. Visuell, strukturiert, modular. Du ziehst, klickst, verknüpfst, testest und zack, flutscht der Workflow.
Für Anwender:innen ohne IT-Hintergrund ein echter Segen. Prozesse lassen sich dank klarer Visualisierung leicht nachvollziehen und debuggen.
Außerdem ist das Mapping (=Zuordnung) der Daten zwischen den Modulen sehr einfach.
Pickert nutzt Make.com für nahezu allen Automatisierungen des täglichen Bedarfs.

n8n: Für Menschen, die gern JavaScript frühstücken
n8n kommt mit einem technischeren Interface daher. Nodes statt Module, verschachtelte Flows. Hier fühlt sich wohl, wer APIs versteht und lieber Code als Icons sieht. Dafür ist der Gestaltungsspielraum immens.
Entwicklerteams schätzen den eingebauten JavaScript-Editor, mit dem sich Logik implementieren lässt, die weit über Standard-If-Else hinausgeht. Wer also komplexe Datenmanipulationen oder systemübergreifende Validierungen braucht, findet hier seine Spielwiese.

Integrationen: Quantität vs. Eigenbau-Freiheit
Make.com: Das Schweizer Taschenmesser mit 2.400 Tools
Du willst Slack, Airtable, Shopify und HubSpot in einem Flow verheiraten? Kein Problem. Make.com liefert ein gigantisches Portfolio an vorkonfigurierten Integrationen. Und zwar so konfiguriert, dass du selten an die API-Doku ran musst. Das spart Zeit – und Nerven.
n8n: Open Source, offen für alles – wenn du’s bauen kannst
Mit rund 200 nativen Integrationen ist n8n deutlich schlanker unterwegs. Dafür aber offen, erweiterbar und anpassbar. Neue Services lassen sich via benutzerdefinierter Nodes und selbst geschriebener Logik integrieren. Ideal, wenn du Legacy-Systeme oder exotische Tools im Einsatz hast.
Hosting & Datenschutz: Cloud oder Kontrolle?
Make.com: Schnell, schick, aber extern
Make.com ist ein reiner Cloud-Dienst. DSGVO? Check. SOC2? Auch da. Aber: Die Daten verlassen dein Haus. Für viele kein Problem – für regulierte Branchen oder datensensible Prozesse jedoch ein No-Go. Ein Self-Hosting-Modus ist nicht vorgesehen.
n8n: Slef-Hosting für volle Kontrolle
Self-Hosting ist das Ass im Ärmel von n8n. Wer volle Datenhoheit will, hostet die Plattform auf der eigenen Infrastruktur – oder im eigenen Kubernetes-Cluster. Natürlich kostet das Zeit und Know-how in der Wartung, aber für viele Unternehmen ist genau das ein Wettbewerbsvorteil.
Preisgestaltung: Operation oder Workflow?
Make.com: Bezahle für jede Aktion
Die Preislogik von Make basiert auf „Operations“ – also jeder Schritt innerhalb eines Workflows kostet. Für häufige, kleine Prozesse kann das effizient sein. Für datenschwere, aber seltene Workflows eher teuer.
n8n: Eine Ausführung, ein Preis
Bei n8n zahlst du pro vollständigem Workflow-Run – egal, wie viele Schritte darin enthalten sind. Besonders attraktiv für komplexe Prozesse mit viel interner Logik. Dazu: Self-Hosting = kostenlos, wenn du’s selbst betreibst.
Für wen eignet sich was?
- Make.com ist ideal für Unternehmen, die schnell produktiv werden wollen, visuelle Tools schätzen und keine tiefe technische Integration benötigen. Auch ideal für Marketing- und Vertriebs-Teams, die zügig Ideen umsetzen möchten.
- n8n ist optimal für Entwickler, datensensible Branchen oder komplexe Prozesslandschaften, bei denen es auf Flexibilität und Kontrolle ankommt. Wer eigene Tools oder KI-Modelle einbinden will, wird hier glücklich. Und: Wenn du mal mit make.com gestartet bist, ist n8 oft ein sinnvoller nächster Schritt!
make.com vs n8n: Kein Tool ist besser – nur anders
Wenn du nur einen Klick-Flow zwischen Google Sheets und Slack brauchst, ist Make.com deine Rakete. Wenn du dagegen die Steuerzentrale für dein gesamtes Daten-Ökosystem bauen willst, mit Custom-Code, Docker-Deployment und GitHub-Integration, dann wirst du bei n8n warm ums Herz.
Bei Pickert nutzen wir übrigens beide Plattformen – je nach Use Case. Für die meisten Automatisierungen: Make.com. Für anspruchsvollere Backend-Lösungen, vertrauliche Daten: n8n.
Steht die Abdeckung möglichst vieler Prozesse und eine gute Balance zwischen Leistung und Usability im Vordergrund und schnelle Ergebnisse? –> Make
Oder sind spezifische technische/Compliance-Anforderungen zu berücksichtigen, die eine flexible Self-Hosted-Lösung benötige? n8n
In vielen Fällen lohnt es sich, klein anzufangen (meine klare Empfehlung: Make) und Erfahrungen zu sammeln. Bei wachsendem Automatisierungsgrad kannst du dann immer noch evaluieren, ob ein Wechsel oder eine Ergänzung durch n8n sinnvoll ist, um zusätzlichen Nutzen zu erzielen oder Risiken zu minimieren.
Letztlich ist Automatisierung kein Selbstzweck: Wir wollen Zeit sparen und wieder zurück zum Wesentlichen kommen. Das gewählte Tool soll den individuellen Anforderungen und Prozessen dienen.
Die Erfahrung zeigt: Mit der richtigen Wahl und Implementierung können Tools wie Make.com und n8n erheblich dazu beitragen, Prozesse zu beschleunigen, Fehler zu reduzieren und letztlich Freiräume für wertschöpfende Tätigkeiten zu schaffen. Die Herausforderung für Entscheider besteht darin, die Lösung zu finden, die am besten zur eigenen Organisation und ihren Zielen passt.
Wenn du tiefer einsteigen willst, schau mal auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Da zeigen wir regelmäßig, wie wir Automatisierungen konkret umsetzen – ohne Marketing-Blabla, aber mit echten Praxisbeispielen.
Was du jetzt tun solltest
- Mach dir eine Liste deiner Automatisierungsideen.
- Bewerte sie nach Komplexität, Datenschutzbedarf und Entwicklungsaufwand.
- Teste beide Tools an echten Use Cases. Beide bieten kostenlose Einstiegsmöglichkeiten.
Und wenn du einfach noch nicht so richtig weißt, wo du beginnen sollst – meld dich. Wir helfen dir gern beim Sortieren deiner Automatisierungsstrategie.

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