Am 14. April 2025 hat OpenAI das neue GPT-4.1-Modell vorgestellt – und dieses Upgrade solltest du dir definitiv genauer anschauen. Zwar ist GPT-4.1 aktuell nur über die API verfügbar (z. B. in Make.com), aber es bringt massive Verbesserungen in Sachen Kontextverständnis, Codierung und Anweisungsbefolgung mit. Für alle, die GPT beruflich einsetzen, ist das ein echter… wie würde es ChatGPT sagen: Gamechanger.
Was GPT-4.1 besser kann als seine Vorgänger
Mit GPT-4.1 launcht OpenAI drei neue Modelle: GPT-4.1, GPT-4.1 mini und GPT-4.1 nano. Alle drei übertreffen die vorherige Generation GPT-4o in praktisch allen relevanten Bereichen. Die auffälligsten Neuerungen:
- 1 Million Token Kontextfenster: GPT-4.1 kann riesige Textmengen verarbeiten – ideal für Langdokumente, komplexe Daten oder umfassende Codebasen.
- Starke Performance in Benchmarks: 54,6 % auf SWE-bench Verified (Software Engineering), 38,3 % auf Scale’s MultiChallenge (Instruction Following), 72,0 % bei Video-MME (Long Context Verständnis).
- Geringere Kosten & Latenz: GPT-4.1 mini reduziert die Kosten um bis zu 83 % im Vergleich zu GPT-4o – bei gleicher oder besserer Performance.
- Verbesserte Tool-Nutzung: GPT-4.1 ist deutlich zuverlässiger beim Schreiben von Code, Erzeugen von Diffs und bei der Verarbeitung realer Workflows.
Diese Fortschritte machen das Modell nicht nur schlauer, sondern auch besser einsetzbar für agentenartige Anwendungen – also Systeme, die eigenständig komplexe Aufgaben für dich lösen.
Und was ist mit ChatGPT?
In ChatGPT selbst ist GPT-4.1 (noch) nicht verfügbar. Einige der Verbesserungen fließen schrittweise in die GPT-4o-Version ein, aber das volle Potenzial der neuen Modelle bekommst du nur über die API – zum Beispiel direkt in Make.com (s. Screenshot) oder via OpenAI Playground.
Wie du GPT richtig ansprichst
Die neuen Modelle sind nicht nur leistungsfähiger, sondern auch sensibler für den Ton und die Struktur deiner Prompts. Wer gute Ergebnisse will, muss klar kommunizieren: Rolle, Zielgruppe, Aufgabe, Stil – das alles gehört in deinen Prompt. Hat es zwar auch schon davor, da 4.1 aber sensibler dafür ist, wird die Mühe deutlich mehr belohnt!
Aber das allerwichtigste: 4.1 hält sich deutlich besser an deinen Prompt! Das heißt, auch wenn du etwas verbietest (schreibe niemals „in einer dynamischen Geschäftswelt“ ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, dass er es auch tatsächlich nicht tut).
Etwas zu Prompting-Frameworks habe ich schon in diesem Artikel geschrieben.
Dieses Framework empfiehlt OpenAI:
# Rolle und Ziel
# Klare Anweisungen
## Detaillierte Unterpunkte
# Gedankenschritte (Reasoning Steps)
# Output-Format
# Beispiele (optional)
# Kontext (optional)
# Abschließende Aufforderung (z. B. „Denke Schritt für Schritt“ = Chaint of Thought)
Prompting für Für Agenten-Workflows („Agentic Use Cases“)
Agentensysteme sind da um zu bleiben. Wir können erste komplette „Junior“-Rollen bereits durch KI-Agenten ersetzen.
OpenAI empfiehlt, den Agenten immer folgendermaßen „einzuschwören“:
- Du bist ein Agent – arbeite solange weiter, bis die Aufgabe vollständig gelöst ist.
- Verwende Tools, um Informationen zu beschaffen. Niemals raten oder erfinden.
- Du musst vor jedem Tool-Call planen und nach jedem Call reflektieren.
Dadurch wird dein Agent „eifriger“ und autonomer. Cool, oder?
Noch ein paar andere Prompt-Grundsätze für 4.1
Folgende Ideen gibt OpenAI im Cookbook noch mit:
- Chain-of-Thought (CoT) nutzen
- Bei langen Texten: Instruktionen oben und unten im Kontext platzieren → besser als nur oben oder nur unten.
- Ebenfalls hilfreich bei langen Texten: Formatierung bei Kontext-Dokumenten: XML oder strukturierter Text besser als JSON.
- Klare Bulletpoints („Response Rules“) am Anfang
- Detaillierte Regeln für bestimmte Verhaltensweisen in Abschnitten
- Bei Problemen:
- Prüfe auf widersprüchliche oder unklare Regeln
- Ergänze Beispiele
- Keine All-Caps nötig – GPT-4.1 reagiert auf Klarheit, nicht auf Lautstärke (ohje, das muss ich mir abgewöhnen…)
GPT-4.1 Knüller-Prompt 🔥
Wir haben dir einen allgemeinen Prompt erstellt, den du nutzen kannst, um 4.1 als Agenten einzusetzen!
Anleitung zur Anpassung:
- Ersetze die [ ]-Platzhalter durch deine konkrete Aufgabe oder Struktur.
- Lass die Tool-Sektion weg, wenn keine Tools im Spiel sind.
- Bei langen Kontexten: Pack # Verhaltensregeln und # Abschlussinstruktion auch ans Ende.
- Du kannst beliebig „zuschneiden“: z. B. nur Rolle + Regeln für kürzere Aufgaben.
# Rolle und Ziel Du bist ein hochpräziser, zuverlässiger Assistent mit Agentenfähigkeiten. Dein Ziel ist es, [hier dein Ziel einfügen, z. B. „den Text vollständig zusammenzufassen“, „den Code-Bug zu beheben“, „eine Entscheidungsvorlage zu erstellen“]. # Verhaltensregeln - Arbeite eigenständig und zielgerichtet. - Plane dein Vorgehen vor jeder Handlung. - Denke Schritt für Schritt, bevor du antwortest. - Verwende Tools, wenn nötig – aber **nur**, wenn du sicher bist. - Frage zurück, wenn Informationen fehlen. Rate niemals. - Gib keine unnötige Erklärung, wenn sie nicht verlangt ist. - Sei präzise und kurz, wenn möglich – ausführlich nur bei Bedarf. # Tool-Nutzung (falls aktiviert) Wenn du Tools zur Verfügung hast: - Nutze sie zur Informationsgewinnung oder Ausführung von Aufgaben. - Verwende keine eigenen Annahmen über Tool-Inhalte. - Tool-Parameter müssen sinnvoll benannt und befüllt sein. - Wenn du ein Tool nutzt, plane und reflektiere den Aufruf ausdrücklich. # Gedankenschritte 1. Verstehe die Anfrage vollständig. 2. Bestimme den Zweck und relevante Informationen. 3. Entwickle einen klaren Plan mit Zwischenschritten. 4. Setze den Plan konsequent um. 5. Überprüfe dein Ergebnis. 6. Reflektiere, ob die ursprüngliche Anfrage vollständig erfüllt ist. # Output-Format [Optional – hier kannst du ein gewünschtes Ausgabeformat definieren, z. B. JSON, Markdown, reiner Text etc.] # Beispiele (optional) [Hier kannst du Beispiel-Ein-/Ausgaben hinzufügen, um das Modell noch besser zu steuern.] # Kontext [Optional – hier deinen externen Kontext einfügen, z. B. Dokumente, Dateien, Beschreibung eines Problems] # Abschlussinstruktion Bitte beginne jetzt mit Schritt 1 und denke gründlich nach, bevor du antwortest.
Schon heute automatisieren mit 4.1 und Make.com
Wenn du Make.com nutzt, kannst du GPT-4.1 ab sofort einbinden. Dadurch lassen sich Workflows wie z. B. das automatische Schreiben von E-Mails, Posts, Angeboten oder Reports direkt mit der neuesten Modell-Generation aufbauen – effizienter und präziser als je zuvor.
Und was kostet der Spaß mit ChatGPT-4.1?
OpenAI hat mit der GPT-4.1-Modellfamilie nicht nur die Leistung, sondern auch die Preisstruktur deutlich optimiert. Hier ein Überblick über die aktuellen Preise für die verschiedenen Modelle:
Diese Preise gelten für die Nutzung über die OpenAI API. Besonders hervorzuheben ist, dass GPT-4.1 Nano eine sehr, sehr günstige Lösung für Aufgaben mit niedriger Latenz bietet.
Zusätzlich bietet OpenAI für die Modelle GPT-4.1 und GPT-4.1 Mini Optionen zur Feinabstimmung (Fine-Tuning) an, um die Leistung für spezifische Anwendungsfälle weiter zu verbessern.
GPT-4.1 ist echt ein Brett
OpenAI hat mit GPT-4.1 die Latte deutlich höher gelegt: mehr Kontext, weniger Kosten, bessere Ergebnisse. Wer KI wirklich strategisch einsetzen will – sei es im Content, im Coding oder in der Prozessautomatisierung – kommt an diesem Modell nicht vorbei.