Der HeyGen Agent Mode ist vielversprechend: Du gibst dem Agent ein Thema, und am Ende steht ein fertiges Video. Keine Kamera, kein Schnitt, kein Suchen nach Stockvideos. Wir haben uns das Ganze angeschaut (Sven wie gewohnt im Video): Was funktioniert, was nicht, und für wen sich der Agent Mode aktuell lohnt.
Was der Agent Mode verspricht – und was er wirklich liefert
In der Beta-Version von HeyGen kannst du über den Menüpunkt „Video Agent“ ein Thema eingeben, eine Länge und ein Format wählen, optional Assets hinterlegen und dann erzeugt das System den ersten Entwurf. Anschließend kannst du Script, Stimme und avatarbezogene Parameter feinjustieren und neu rendern.
Der Prozess sieht so aus:
- Avatar auswählen oder neu generieren (Foto hochladen, Looks festlegen, mit NanoBanana bearbeiten)
- Thema eingeben mit Parametern wie Dauer, Format, Sprache
- Agent plant Storyboard, Szenen, Voice-Anweisungen
- Rendern
- Optional: Anpassung von Script, Voice, Bildern & erneutes Rendern
Das alles funktioniert überraschend reibungslos – für einfache Use Cases. Aber wir dürfen nicht vergessen: Wir reden hier von Beta. Und naja… So ein System weiß halt potenziell nicht unbedingt, wie genau eine Pizza Napoletana gebacken wird.
Zur Veranschaulichung hier drei Screenshots aus dem Video:
Sven hat zunächst sein Portrait-Avatar in HeyGen direkt mit NanoBanana editiert, um den Pizzaiolo-Style herzustellen. Das System schriebt Script, schneidet das Video und fügt sogar Stock-Medien hinzu. Mal mehr, mal weniger passend. Und eine Hintergrundmusik gibt es auch noch! So einfach war Videoproduktion tatsächlich noch nie…

Starke Seiten und offene Baustellen
Wo der Agent Mode wirklich nützt
Wirklich mal: Hut ab, HeyGen!
Wir sind ja ohnehin Fans aber der Agent Mode öffnet jetzt ganz neue Welten.
- Du brauchst kein Videoprofi sein und kannst ganz schnell qualitativ hochwertigen Content produzieren
- Avatare bleiben konsistent, besonders wichtig für Marken oder Serienformate.
- Nachbearbeitung ist ganz einfach möglich: Script, Voice, Bilder austauschen.
- Gute Anwendung für Videos mit erklärendem Charakter, Produkt-Insights, Tutorials oder Recaps.
Was noch Luft nach oben hat
- Qualität der Inhalte: Bei Fachthemen oder spezifischen Details wird der Agent nicht automatisch korrekte Formulierungen wählen. Du musst das Script prüfen (tut ja aber auch nicht weh).
- Rendering-Limits & Wartezeiten: Das Rendering dauert mehrere Minuten. Am besten also dreimal prüfen, ob alles stimmt und erst dann die Überarbeitung starten.
- Stimmen-Auswahl: Der erste Durchlauf benutzt aktuell noch eine Standardstimme. Du kannst danach zu deiner Wunschstimme wechseln, z. B. über ElevenLabs, aber dieser Schritt ist ein manueller Eingriff (wahrscheinlich gibt es diese Funktion in den nächsten Tagen).
- Kein API-Zugang und somit keine Automatisierung via make.com (noch): Der Agent Mode ist bisher nicht per API steuerbar. Du kannst ihn noch nicht automatisiert über Make abrufen. Hrmpfh…
Aber wir starten ja alle mal irgendwo und lieben die neue Funktion!
Ganz unabhängig davon ist das natürlich auch kritisch zu beäugen. Was ist in Zukunft noch „echt“? Wo ist KI im Spiel? Was können wir glauben? Welchen Wert hat Content in Zukunft überhaupt noch? Einmal mehr wird mir beim Nachdenken bewusst, dass wir als Zukunftskompetenz kritisches, selbständiges Denken absolut nötig haben.
Für wen lohnt sich der Agent Mode von HeyGen?
Wenn du regelmäßig kurze Videos brauchst und Content schnell publizieren willst, kann der Agent Mode ein wertvoller Helfer sein. Ideal ist:
- Marketing-Teams, die einfache Erklärvideos oder Teaser produzieren wollen
- Personen oder Unternehmen, die mit einem konsistenten Sprecherbild arbeiten
- Workflows, in denen ein Mensch final prüft und optimiert
Wichtig ist einfach, wie so oft, der Human-in-the-Loop!
Das hat richtig Perspektive!
Der HeyGen Agent Mode (Beta) ist ein richtig mutiger Vorstoß in eine neue Generation von „Video ais Prompt“. Für einfache Erklärvideos, Teaser oder Recaps kann er schon heute ein Beschleuniger sein. Aber er ersetzt nicht die Fachexpertise, den kritischen Blick oder Designfeingefühl.
Wenn, dann musst du ihn (wie eigentlich alle Technologien in dieser Richtung) bewusst einsetzen, mit klaren Checks und oft noch manueller Bearbeitung. ABER: Die Bearbeitung ist so einfach und intuitiv, dass selbst das Spaß macht!
Links:
Agent-Mode von Heygen (komplette Anleitung auf YouTube)
Wie gewohnt hat Sven auch zu diesem Thema wieder ein Video gedreht. Weitere Videos findest du in unserem YouTube-Channel.
Welche Anwendungsfälle siehst du? Und welche Risiken gehen damit einher?