Vibe-Coding – also Softwareentwicklung per Prompt statt per Codezeile – ist ein richtiges Hype-Thema. Plötzlich können „Noobs“ Software entwickeln!
In unseren Augen steckt aber mehr dahinter. Prototyping, einfache Apps, Arbeitserleichterung: Die Anwendungsfälle von Vibe-Coding sind breit!
Gleichzeitig versprechen immer mehr Tools, komplexe Anwendungen in kürzester Zeit zu erstellen. Die Bandbreite reicht dabei von MVP-Buildern für Startups bis hin zu KI-unterstützten IDEs für erfahrene Entwickler:innen.
Wir werfen einen analytischen Blick auf 7 aktuelle Vibe-Coding-Tools. Das Ergebnis: Ein YouTube-Video und eine komplette Zusammenfassung aller Ergebnisse zum Download!
Definition, Rahmen und Anforderungen
Für unseren Test haben wir 7 Tools ins Rennen geschickt und unterschiedliche ChatGPT-Modelle und Vorgehensweisen eingesetzt, um einen Vergleich auch dieser Tools und ihrer Arbeitsweisen zu bekommen.
Was ist Vibe-Coding?
Vibe-Coding bezeichnet das Entwickeln von Software, Interfaces oder Automatisierungen, indem man mit KI-Modellen wie ChatGPT, Claude oder Gemini per natürlicher Sprache kommuniziert oder dedizierte Tools wie Lovable oder Bolt.new nutzt, die gleich Front- und Backend mit aufbauen. Also „im Flow“ statt per Codezeile.
Die Vibes entstehen dabei aus der Mischung von:
- semantischer Steuerung (Prompts) statt technischer Syntax
- visueller Rückmeldung (UI-Builder, Diagramme, Auto-Komponenten)
- iterativer Zusammenarbeit mit KI, wie ein kreatives Gespräch
Vibe-Coding fühlt sich für viele an wie ein Dialog mit einem sehr fähigen Co-Developer – man denkt laut, testet, verfeinert und bewegt sich spielerisch zwischen Idee und Umsetzung.
Diese Tools wurden untersucht
So wurden die 7 Tools miteinander verglichen
Sven hat einen Masterprompt entwickelt, der für alle ChatGPT-Modelle geeignet ist, die er genutzt hat. Dabei waren: 4o, o3, o3 pro, o4-mini-high, Deep Research und der Agent Mode. Mehr zur Auswahl des richtigen ChatGPT-Modells? Findest du in diesem Blogartikel.
Den Kriterienkatalog haben wir dir im Folgenden zusammengefasst:
I. Benutzererfahrung
- Benutzerfreundlichkeit: Wie einfach ist das Tool zu bedienen – besonders für Nicht-Entwickler:innen?
- Teamfähigkeit: Gibt es Unterstützung für Zusammenarbeit, Rollen und Rechte?
- Mehrsprachigkeit: Lässt sich die Anwendung mehrsprachig umsetzen?
II. Funktionale Fähigkeiten
- UI-Flexibilität: Wie stark lässt sich die Benutzeroberfläche individuell gestalten?
- Benutzerverwaltung: Gibt es Authentifizierung, Rollen, Rechte?
- Mandantenfähigkeit: Können mehrere unabhängige Kund:innen im selben System arbeiten?
- KI-/Workflow-Integration: Können Agenten oder Automatisierungen (z. B. via n8n oder Make) eingebunden werden?
- REST-API-Anbindung: Lassen sich externe Tools oder Widgets integrieren?
- Datenbankverbindung: Native DB oder externe Datenquellen möglich?
III. Technologie & Erweiterbarkeit
- Tech-Stack: Welche Technologien werden verwendet oder erzeugt (z. B. React, Supabase)?
- Integrierte Dienste: Welche Services sind eingebaut (z. B. Stripe, Slack, Figma)?
- Versionskontrolle & CI/CD: Gibt es Git-Support oder Build-Automatisierung?
- Code-Export: Kann der Code exportiert und weiterverwendet werden?
- Dokumentation: Wie gut und verständlich ist die Dokumentation?
IV. Deployment & Betrieb
- Hosting: Ist nur Cloud-Nutzung möglich oder auch Self-Hosting?
- Skalierbarkeit & Performance: Ist die Plattform für Lastspitzen und Wachstum geeignet?
- Produktionsreife: Wie stabil ist das System im produktiven Einsatz?
- Sicherheit & Compliance: Welche Standards werden erfüllt (z. B. DSGVO, SOC2)?
V. Preis & Eigentum
- Preismodell: Kostenlos, nutzungsbasiert, Enterprise-Pläne?
- Code- und Datenhoheit: Wem gehört der erzeugte Code und die gespeicherten Daten?
Die Ergebnisse in Kürze (Vergleich)
Tool | Stärken | Schwächen |
---|---|---|
Bolt.new | Sehr schnelle MVP-Erstellung, gute GitHub-Anbindung, Code-Export möglich | Limitierte UI-Kontrolle, kein Hosting, keine Enterprise-Security |
Lovable | Chatbasierter UI-Builder, gute Auth-/Payment-Integrationen, einfacher Export | Kein Multi-Tenancy, Sicherheitsfragen offen, unklare Compliance |
Cursor | Professionelle IDE mit Debug-Bot, SOC2 und SSO für Teams | Kein UI-Builder, kein No-Code, eher für Tech-Teams geeignet |
GitHub Spark | Visuelle Spracheingabe, GitHub-nativ, spannend für kollaborative Devs | Preview-Status, unklare Roadmap, keine Preisstruktur |
Replit | Komplette IDE mit Agent-Support, ideal für Prototyping und Lehre | Codekenntnisse nötig, kaum UI-Bausteine, eingeschränkte Auth-Funktionalität |
Windsurf | Agentic Debugging, Plugin-Store, Datenschutz durch Zero-Retention | Hohe Einstiegshürde, kein Hosting, kein visueller Editor |
Blink.new | Full-Stack-Building mit Hosting, sehr schnell, für Solo-Gründer:innen ideal | Frühes Produkt, keine Compliance-Features, kein Multi-Tenant-Modus |
Strategische Empfehlungen zu Vibe-Coding-Tools
Für MVPs & schnelles Testen
- Bolt.new
- Lovable
- Blink.new
Für „fertige“ Tools mit Qualitätsanspruch
- Cursor mit Entwicklerteam & DevOps-Erfahrung
- Windsurf bei Bedarf nach granularer KI-Integration
Für Bildung, Prototyping, Lehre
- Replit
- GitHub Spark (nach Launch)
Wenn Lock-in vermieden werden soll
- Bolt.new: Export + Codezugriff
- Cursor: volles Git und Ownership
Wenn Datenschutz & Compliance im Vordergrund stehen
- Cursor (SOC2/SSO)
- GitHub Spark in Zukunft möglich
Brauchen wir zukünftig keine Entwickler mehr?
Kein Tool ersetzt ein echtes Dev-Team – aber viele Tools verkürzen den Weg dorthin. Für MVPs, Validierungsideen oder interne Use Cases sind Bolt.new und Lovable extrem effizient. Wer Production-fähige Software bauen will, sollte sich Cursor genauer ansehen – vorausgesetzt, ein technisches Team ist vorhanden.
Unser Tipp: Starte pragmatisch. Nutze Vibe-Coding dort, wo es dir hilft, schneller zu lernen und zu validieren. Aber behalte die Codequalität, Security und Wartbarkeit von Anfang an im Blick
Das Video zum Vibe-Coding-Vergleich
Das komplette Video von Sven findest auf YouTube!
Der Report zum Download
Den kompletten 87-seitigen Report gibt es hier zum Download!